Hofrat Ing. Ludwig Thaussig
Bahngasse 38 (verlegt 2022)
Vom hohen Verwaltungsbeamten zum Tod als KZ-Häftling
Hofrat Ing. Ludwig Thaussig, geb. 18.02.1875 in Olmütz, Mähren, Baubezirksleiter in Wiener Neustadt,
Lina Thaussig, geb. 29.06.1878 als Lina Hacker und Tochter Lisbeth Thaussig, geb. 1904.
Ludwig Thaussig kam im Lager Theresienstadt ums Leben, seine Frau wurde von der Roten Armee befreit und überlebte. Das Schicksal von Tochter Lisbeth ist nicht bekannt.
Ludwig Thaussig wurde 1875 in Olmütz in Mähren geboren und heiratete 1902 Lina Hacker, geboren 1898. 1904 kam Tochter Lisbeth zur Welt. Bei Beruf ist für Ing. Ludwig Thaussig „k.k. Bauadjunkt der n.ö. Statthalterei“ angegeben. 1905 übersiedelt die Familie in den Bürgerhof in der Bahngasse 38. 1924 zieht Tochter Lisbeth aus der elterlichen Wohnung wieder aus.
Im Adressbuch Wiener Neustadt 1930 ist Hofrat Ludwig Thaussig als Baubezirksleiter des Bauamtes der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt angeführt. Das Amt war für den Baudienst in den politischen Bezirken Baden, Mödling, Neunkirchen und Wiener Neustadt sowie auf der Triester Bundesstraße von Traiskirchen bis zur Landesgrenze zuständig.
Am 5. August 1938 erfolgte die Abmeldung von Ludwig und Lina Thaussig nach Wien 3, Dapontegasse 2 und als letzte Wohnadresse des Ehepaares wird die Sammelwohnung Wien 2, Haidgasse 10/11 angegeben.
Am 20.06.1942 erfolgte der Abtransport von Ludwig und Lina Thaussig mit insgesamt 996 deportierten Personen nach Theresienstadt. Dort verstarb Ludwig Thaussig am 29.03.1944 an den unmenschlichen Haftbedingungen. Seine Gattin überlebte sie und wurde mit 34 Insassen des Wiener Transportes am 10. Mai 1945 von der Roten Armee befreit.
Anton Blaha