Matthias Schönerer-Gasse 10 (verlegt 2015)

Lorenz Halbauer

Im KZ Mauthausen erschlagen

Lorenz Halbauer, geboren am 29.07.1907 in Sigleß, KZ Dachau, KZ Mauthausen, ermordet am 15. April 1940.

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Lorenz Halbauer war des öfteren mit Freunden im Föhrenwald unterwegs, um Brennholz zu sammeln. Dabei wurde auch über die politische Situation gesprochen und über die Möglichkeit, dagegen etwas zu tun. Lorenz hielt dabei mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Wie viele andere auch, wurde er denunziert.

Anfang 1939 (?) bekam Lorenz Halbauer wegen einer Wirtshausrauferei, bei der es auch zu politischen Aussagen gekommen sein soll, eine Vorladung zur Polizei in Wiener Neustadt. Kurz danach bekam seine Lebensgefährtin Barbara Gerdenitz dort die Auskunft „… der muss noch länger da bleiben“ und die aufgeregte Frau wurde aus der Wachstube gedrängt.

Die Spur von Lorenz Halbauer findet sich erst wieder im August 1938. Sein Name findet sich auf der Liste des ersten Transportes vom KZ Dachau ins KZ Mauthausen, am 8. August 1938, dem sogenannten Transport von „Berufsverbrechern“. Mit diesem Eintreffen der ersten 300 Häftlinge (österreichische und einzelne deutsche Polizei-Sicherungsverwahrungs-Häftlinge) nahm das KZ Mauthausen seinen Betrieb auf.

Im am 20. April 1938 ausgestellten Meldezettel ist Dachau nicht festgehalten und unter Abmeldung findet sich „Mauthausen“ und der Datumstempel „17. März 1939“. Eine Erklärung dazu könnte die Verheimlichung der tatsächlichen Vorgänge sein.

Gesichert ist hingegen das Todesdatum im Totenbuch von Mauthausen – der 15. April 1940. Die letzte Information zu seinem Tod an die Lebensgefährtin kam von einem Mithäftling, der überleben konnte: „… er sei erschlagen worden“.

Anton Blaha

nach  Informationen der Lebensgefährtin an ihre Nachkommen und Unterlagen vom Mauthausen-Archiv